Parsberg

Die Erdschichten des Parsberges, an dessen Südrand Gilching liegt und der sich nach Norden bis Puchheim zieht, entstanden im Tertiärzeitalter (65 – 2,6 Mio. Jahre vor heute), also noch vor den Eiszeiten. Diese Erdschichten wurden aus dem “Abtragungsschutt“ der damals entstehenden Alpen gebildet und bestehen vorwiegend aus Sand, Lehm oder Glimmerschluff. Sie sind noch in den Hangbereichen und zum Teil im Tal des Aubachs zwischen Steinberg und Ölberg sichtbar.

Aubachmulde der Riss-Moräne

In den Eiszeiten danach wurde der Parsberg durch Gletschervorstöße und durch ablaufendes Schmelzwasser überformt. So ist z.B. noch der Moränenwall aus der Risseiszeit, der sich um die Mulde des Aubachs herum vom Ölberg zum Steinberg zieht, als Aufwölbung im Gelände erkennbar. Auch liegen in den Feldern in Bereich der Aufwölbung sehr viel mehr Steine als in den benachbarten unterhalb liegenden Feldern. Ebenfalls lagerte sich während der Eiszeiten an windgeschützten Stellen Löss ab.

Da die Steine, die zwischen Alling und Puchheim gefunden werden, durch Frosteinwirkung weitaus stärker verwittert sind als z.B. Steine um Rottenried herum, ist anzunehmen, dass sie aus früheren Eiszeiten wie etwa der Günz- oder Mindeleiszeit stammen. Ob diese Steine aber durch einen Gletscher dorthin transportiert wurden oder durch das Schmelzwasser dorthin verfrachtet wurden, ist unklar. Da jedoch keine weitere Bodenstrukturen, die einen Moränenwall vermuten lassen, erkennbar sind, ist die Verfrachtung durch Schmelzwasser wahrscheinlicher.

In der Risseiszeit waren Parsberg und Germannsberg durch einen Moränenwall miteinander verbunden, der dann am Ende dieser Eiszeit durch das Schmelzwasser abgetragen wurde.

Steinberg

Oberhalb der Sonderbaumschule von August Wurm ist links von der Sandgrube eine Felsformation zu sehen, die wie ein verwitterter Zementblock aussieht. Es handelt sich dabei um einen natürlich entstandenen Nagelfluhblock, der vielleicht der Namensgeber des Steinberges ist.

Der Nagelfluhblock

Nagelfluh entsteht, wenn Kies durch eine ausreichend dicke Schicht von Sand und Steinen überdeckt wird. Das Gewicht der Auflast und der Durchfluss mineralhaltigen Grundwassers führt dazu, dass die Kiesel zusammenbacken.

Ob der Nagelfuhblock, der vermutlich aus der Günzeiszeit oder einer noch früheren Eiszeit stammt, durch einen Gletscher hierhin gelangte oder an Ort und Stelle entstand, ist unklar. Gegen den Gletschertransport spricht, dass keine Schrammen und Abschürfungen, wie sie dabei entstehen, zu sehen sind. Diese könnten allerdings auch abgewittert sein. Gegen eine Entstehung an Ort und Stelle spricht, dass der Block recht dicht unter der Bodenoberfläche liegt, und somit von einer druckausübenden Deckschicht nichts zu sehen ist. Diese könnte allerdings in der Rißeiszeit abgeschoben worden sein.

Die unteren Schichten der Sandgrube bilden Flinzsande der Oberen Süßwassermolasse aus dem Tertiär, der Zeit vor den Eiszeiten. Diese Erdschichten entstanden aus dem Abtragungsschutt der Alpen, deren Auffaltung vor ca. 32 Mio. Jahren begann. Darüber liegen – erkennbar an den unterschiedlichen Farbschattierungen – Schichten, die später abgelagert wurden. Je feiner die Erdschicht verwittert ist, d.h. je mehr Schluff sie enthält, desto wasserundurchlässiger ist sie. Der Sand wurde früher in Gilching auch zum Bau verwendet.