Im August letzten Jahres fand eine Ausgrabung in Jesenwang statt, an der auch Mitglieder der Zeitreise Gilching beteiligt waren (wir berichteten). Der Historische Verein Fürstenfeldbruck e.V. führte die Grabung an einer bekannten vorgeschichtlichen Siedlungsstelle in Jesenwang durch.
Die geborgenen Funde, überwiegend Keramik, deuteten auf eine zeitliche Einordnung der Siedlungsreste in die jungsteinzeitliche Siedlungsphase der Chamer Kultur (3200 bis 2800 v.Chr.).
Die Ergebnisse der Radiokarbonmessungen zur Altersbestimmung liegen nun vor: Von den vier Proben sind zwei neuzeitlich, darunter das unverbrannte Holzstück, das in das 16./17. Jahrhundert n. Chr. datiert. Vermutlich handelt es sich bei diesen relativ nahe der heutigen Oberfläche geborgenen Funden um spätere Eintragungen durch den Pflug oder durch Baumwurzeln. Eine Probe ergab eine Datierung in das 8.-5. Jahrhundert v. Chr., also in die Phase der eisenzeitlichen Besiedlung. Auch dieses Holzkohlestück könnte durch landwirtschaftliche Tätigkeiten (z. B. Brandrodung und späteres Pflügen) in die oberste Schicht einer steinzeitlichen Siedlungsgrube gelangt sein.
Eine vierte Holzkohleprobe konnte dagegen auf ein Datum zwischen ca. 3070 und 2900 v. Chr. bestimmt werden, und somit in die Chamer Kultur (Jungsteinzeit) eingeordnet werden.
(Quelle: Historischer Verein Fürstenfeldbruck, Autor: Markus Wild, Kreisheimatpfleger im Landkreis Fürstenfeldbruck)