Keltische Viereckschanzen

Westlich von Steinlach, in der Nähe der Römerstraße, liegen auf Gilchinger Gemeindegebiet zwei nur noch schwach erkennbare Keltenschanzen. Im Zuge landwirtschaftlicher Nutzung wurden die Wälle zum großen Teil eingeebnet.

Ausgehend vom Jexhof sind diese Schanzen, wie auch zwei besser erhaltene Viereckschanzen in der Nähe des Fernsehturms, über einen gekennzeichneten Wander-/Radweg zu erreichen.

Das Landesamt für Denkmalpflege hat diesen Weg ausgearbeitet und an den Schanzen Informationstafeln aufgestellt.

Was die Funktion der Viereckschanzen war, ist noch immer ungeklärt. Vor allem Ausgrabungen in der Schanze von Holzhausen (südlich von München) legt nahe, dass sie eine religiöse Funktion hatten. Es wurden dort nämlich sehr tiefe Schächte gefunden, die als Opferschächte interpretiert werden können, aber ansonsten konnten keinerlei Hinweise auf Gebäude festgestellt werden.

Bei Ausgrabungen in der Schanze von Sallach-Geiselhöring (Lkr. Straubing-Bogen) konnten dagegen Hinweise auf Gebäude gefunden werden. Sehr aufschlußreich ist dabei, dass die Gebäude als Schwellbalken-Gebäude errichtet wurde und nicht als Pfostenhaus. Da sich Überreste von Schwellbalkenkonstruktionen nur unter äußerst günstigen Bedingungen erhalten, könnte erklären, dass in keltischen Viereckschanzen kaum Hinweise auf eine Bebauung gefunden wurden. Außerdem wurden dort wie auch in anderen Viereckschanzen (auch in der Rottenrieder Schanze) Eisenschlacke gefunden, die bei der Verhüttung von Eisenerz entsteht. Das bestärkt die Annahme, dass die meisten Viereckschanzen der Sitz eines lokalen Herrschers waren.

Da sie sich auch heute noch zum Teil sehr deutlich in der Landschaft abzeichnen, dürften sie in keltischer Zeit einen imposanten Eindruck hinterlassen haben, zumal damals die Bewaldung sehr viel geringer als heute gewesen sein dürfte. Häufig wurden auch in der näheren Umgebung der Schanzen Hinweise auf Siedlungen, wie Reste keltischer Keramik, gefunden.

Die Viereckschanzen werden in den Zeitraum zwischen 300 und 70/50 v. Chr. datiert.


Keltische Viereckschanzen in Gilching

Grosse Keltenschanze Rottenried

Blick durch die Torlücke im Wall der großen Viereckschanze in Richtung Steinlach.

Blick auf die große keltische Viereckschanze aus Richtung Rottenried mit dem noch vergleichsweise gut erhaltenen Ostwall, in dem auch das Tor war. Am Waldrand dahinter verläuft die Römerstraße.

Kleine Keltenschanze Steinlach

Die kleine keltische Viereckschanze bei Steinlach von der Römerstraße aus. Der Wall links neben dem Maisfeld ist der letzte Überrest