Ziegeleien in Geisenbrunn

In Geisenbrunn gab es ab dem Beginn des 19, Jhd. bis 1968 Ziegeleien, die den Ton aus Tongrube abbauten und daraus Ziegel und andere Baukeramik herstellten. In der Nähe von Gut Hüll gab es ebenfalls eine Ziegelei, die die dortigen Tongruben ausbeutete.

1. Tonwerk Geisenbrunn

Inhaber Braun & Bergmaier, München

Das Tonwerk Geisenbrunn an der heutigen Tonwerkstrasse stellte viele verschiedene Tonwaren her, vor allem Ziegel, Biberschwanzziegel, Hohlsteine, Drainageröhren, Versetzsteine, Schacht- und Gewölbesteine. Das Werk musste um 1930 aufgegeben werden, da der erforderliche Lehm (Ton) zu Ende ging. Das Werk wurde abgerissen. Die unten abgebildete ehemalige Kantine an der Münchner Straße 21, bis 1945 Gasthaus Demharter, steht heute noch.

Die ehemalige Kantine der Tonwerk Geisenbrunn

2. Ziegelei Gasser/Adam

Zunächst betrieben die Gebrüder Gasser nahe der Münchener Straße eine Ziegelei, die dann von der Familie Adam übernommen wurde. Das Werk produzierte große Mengen an Ziegelsteinen (1950: 7,5 Mio.) und belieferte das gesamte Umland mit Ziegeln. 1968 war auch hier der Lehm aufgebraucht und die Produktion wurde eingestellt.

In den 5 ehemaligen Lehm- und Tongruben sammelte sich das Wasser und es bildeten sich Weiher. Bei niedrigem Wasserstand werden in den Gruben die alten Gleise sichtbar, auf denen in Loren der Lehm in die Ziegeleien befördert wurde.

Reste von Gleisen in der Tongrube


Ziegelherstellung

Ausgangsmaterial für Ziegel ist Lehm. Lehm ist ein graues bis gelb-braunes Gemenge aus Ton (Korngröße <2µm), Schluff (Korngröße >2µm) und Sand (Korngröße >60 µm). Er enthält oft weitere Beimengungen, wie z.B. Eisenoxide (ergibt rote Ziegel) oder Kalk (ergibt gelbe Ziegel).

Herstellung:

Lehm wird mit Wasser und gegebenenfalls etwas Sand gemischt, bis ein gleichmäßiger Teig, das sog. Ziegelgut, entsteht. Das Ziegelgut wird zu einem Strang gepresst und dann in Stücke geschnitten. Die so entstandenen Rohziegel werden 6 Tage lang bei 960°C in einem Ringofen gebrannt. Diese Ziegel sind nicht witterungsbeständig, da sie sehr porös sind und damit eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit aufweisen. Im Außenbereich müssen sie daher verputzt werden.

Hartgebrannte Ziegel, wie Klinker und Dachziegel, werden bei 1200°C gebrannt. Sie sind härter und dichter als normal gebrannte, da sich die Poren durch Sinterung schließen werden. Sie nehmen nur sehr wenig Wasser auf und sind sehr widerstandsfähig.

Heute werden die Ziegel immer größer. Wegen des höheren Gewichts und zur besseren Dämmung werden sie durchlöchert (Lochziegel). Außerdem werden der Rohmasse brennbare Stoffe wie Sägemehl oder Kunststoffkügelchen beigemengt. Diese Stoffe verbrennen dann und hinterlassen Poren. Die eingeschlossene Luft in den Löchern und den Poren verbessern die Wärmedämmung erheblich.