Grafschaft Andechs

Karte der Grafschaft Andechs

Das Geschlecht der Grafen von Dießen, die sich auf das altbayrische Adelsgeschlecht der Huosi zurückführten, nannte sich ab 1130 Grafen von Andechs.

Graf Rasso von Andechs war einer der Ersten im Kampf
gegen die Ungarn im Jahre 995

Graf Berthold VI. bedeckte sich auf dem Kreuzzug von 1189
und im Kampf gegen die Türken und Byzantiner mit Ruhm und Ehre

Otto wurde 1208 Graf von Burgund

Das ganze Streben der Andechser aber zeigte sich in den Heiraten ihrer Töchter:

Agnes wurde Königin von Frankreich

Gertrud wurde Königin von Ungarn

die junge Hedwig wurde zur Herzogin und die Mutter Schlesiens

Die Grafen von Andechs gründeten um 1180 die Stadt Innsbruck in Tirol. Sie hatten auch große Ländereien in Istrien, Krain und Kroatien und führten später den Titel Herzog von Meranien.

Der Niedergang derer zu Andechs setzte 1208 ein, als Markgraf Heinrich und Bischof Ekbert der Mittäterschaft bei der Ermordung König Philips von Schwaben bezichtigt wurden. In der Folge verloren sie ihre Besitztümer in Bayern und Tirol, vor allem an die Wittelsbacher. Es kam zwar zu einer Rehabilitation und teilweisen Rückerstattung der Ländereien, aber um 1250 ist das Geschlecht der Andechser ausgestorben, wovon insbesondere die Wittelsbacher profitierten.

Ereignisse in der Region

1273 1. urkundliche Erwähnung von Geisenbrunn als Gisenprunnen. Da Orte, die auf „-brunn“ enden vor der Jahrtausendwende besiedelt wurden, dürfte auch Geisenbrunn erheblich älter sein.
1279 und 1284 1. urkundliche Erwähnung von Erengersriede, dem heutigen Argelsried.

Mittelalter – Die Zeit von 1205 bis 1304

1215 Magna Charta, das wichtigste altenglische Grundgesetz und der Grundstein der engl. Parlamentsverfassung fasste altes Lehensrecht zusammen und enthielt Garantien der persönlichen Freiheit und des Eigentums.
1226 In Deutschland entstehen die unmittelbar dem Kaiser unterstellten Reichsstädte.
1227 Bau der Kathedrale in Toledo (gotisch bis 1493)
1229 Im 5. Kreuzzug erzielt Kaiser Friedrich II. durch Verhandlungen mit Sultan al-Kamil im Vertrag von Jaffa einen zehnjährigen Waffenstillstand und die Rückgabe Jerusalems und anderer Städte im Heiligen Land an die Christenheit.
1237 Bamberger Dom geweiht (Baubeginn 1192) mit Bamberger Reiter, Figuren des Fürstenportals und Adamspforte.
1250 Araber bringen Baumwolle nach Europa. (wird u.a. in Augsburg verarbeitet).
1271 Der Venezianer Marco Polo begleitet seinen Vater Nicolo auf einer Kaufmannsreise durch Innerasien nach Peking.
1273 Mit Rudolf I. wird erstmals ein Habsburger Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
1276 Augsburg wird im Kampf gegen die Bischofsgewalt freie Reichsstadt (Augsburger Stadtrecht sieht u.a. Kontrolle der Brotqualität vor).
1291 Mit Akko wird die letzte Kreuzfahrerbastion in Palästina von den Muslimen zurückerobert.

Frontalsicht des Bamberger Reiters

Das Bild stammt aus dem Wikipedia-Artikel über den Bamberger Dom.