Totenbretter, Rebretter, Rechbretter
Eine besondere Art des Totengedenkens findet sich im bayerischen und alemannischen Brauchtum.
Das noch bis in das 18. Jhd. unentbehrliche Brett für die Aufbahrung des Verstorbenen im Trauerhaus und das Verbringen zum Friedhof wurde nach seiner Verwendung oft mit drei Kreuzen und dem Namen oder den Initialen des Verstorbenen versehen und fand seinen Platz außerhalb des Friedhofes.
Es wurde in der Nähe des Hauses des Verstorbenen, meist auf dem Weg zur Kirche angebracht, um beim Vorbeigehen zur Fürbitte und zum Gebet für den Verstorbenen zu mahnen. Das aus heimischen Nadelhölzern bestehende Brett wurde nicht konserviert, denn der Volksglaube bestand darin, dass der Verstorbene so lange im Fegefeuer büße müsse, bis das Brett verfault sei. Mancherorts dienten Totenbretter auch als Stege über kleine Bächlein oder wurden gleich mit dem Totenlager verbrannt.
Mit der Bestattung der Toten in Särgen war das Totenbrett als Bestattungshilfsmittel nicht mehr notwendig. Der Brauch Totenbretter aufzustellen blieb vereinzelt bis heute bestehen.
Heutzutage werden Totenbretter, wie sie Tafel 8 unserer gelben Route der Via Zeitreise beschreibt, ausschließlich als Gedenktafeln aufgestellt. Sie sind meist kleiner und mit Gedenkschriften, Malereien und Schnitzereien verziert.