Erste urkundliche Erwähnung Gilchings im Jahre 804

Erste urkundliche Erwähnung

Zu Beginn des 9. Jahrhunderts im Jahre 804 wird Gilching erstmals in einer Urkunde erwähnt. In dieser Urkunde wird Gilching als vico publico Kiltoahinga bezeichnet – als ein königliches Dorf, was damals eine Art Verwaltungszentrum darstellte.

Die Urkunde, die heutzutage als notarieller Vertrag einer Grundstücksübertragung bezeichnet würde, wurde im 4. Regierungsjahr Kaiser Karls des Großen ausgestellt. Es wird angenommen, dass der in der Urkunde erwähnte Reginhard auch die Turmburg am Südrand des großen Berges erbauen ließ.

Dieses Dokument ist ein starkes Indiz, dass Gilching schon vorher gegründet wurde. Denn, wenn auch nicht bekannt ist, unter welchen Umständen es diesen Status erworben hatte, er musste erworben worden sein.

Am Ortsausgang Gilching in Richtung Alling wurden in einem kleinen Neubaugebiet mehrere bajuwarische Langhäuser und Grubenhäuser aus dem 7. und 8.ten Jahrhundert gefunden. Grubenhäuser wurden damals oft als Werkstätten verwendet, so auch hier. In dem einem Grubenhaus wurden Schlackereste gefunden, was auf Metallverarbeitung hinweist, während in dem anderen Spinnwirteln und Webgewichte eines Webstuhls gefunden wurden, d.h es diente der Textilherstellung. Genauere Angaben, wann sich die ersten Bajuwaren hier ansiedelten, könnte die Auffindung eines Reihengräberfeldes ergeben.

Um Geisenbrunn herum besaß Kysela, eine fränkische Königstochter, viele Ländereien, die bis zum Jahr 850 an die Klöster Schäftlarn, Polling und Bernried gestiftet wurden.

In einer Urkunde wird Gilching – diesmal als Kiltihingen erst wieder im Jahre 870 genannt, in der ein Nobili Tozi seinem Sohn Tozo Ländereien in Kiltihingen (Gilching) übergibt.


Historie des Ortsnamen „Gilching“

804 Kiltoahinga
870 Kiltihingen
10. Jhd. Giltichinga
11. Jhd. Giltichingen
12. Jhd. Giltihchingin
13. Jhd. Giltihingen
14. Jhd. Gilking
15. Jhd. Gilcking
16. Jhd. Gulckhing
17. Jhd. Gulching

Mittelalter – Die Zeit von 804 bis 904

814 Die von Karl d. Gr. gegründete gesetzliche Armenpflege verschwindet; sie geht an die Kirche, Grundherren, später auch an Zünfte und Städte über und nimmt die Form unsystematischer Almosen an.
822 Michaelis-Kirche in Fulda, (karolingische Romantik) Baubeginn 820.
um 850 Beginnender Backsteinbau in Oberitalien, Karolingische Buchmalerei.
Die Entwicklung des fränkischen Heeres zum Reiterheer bedingt einen Berufskriegerstand.
Es bildet sich der Ritterstand aus.
Politische und kulturelle Zentren sind die Höfe von Indien, China und Byzanz.
900 Zerfall des Karolingischen Reiches, erste Ungareinfälle in Bayern.
im 9. Jh. Bäckerei als Verkaufsgewerbe. Seifensieder-Handwerk in Marseille (Grundstoff Olivenöl).

Borobudur Tempel, Blick vom Nordostplateau, Zentraljava, Indonesien.
Foto: Gunkarta, Original auf Wikipedia: Borobudur Tempel

Borobudur – buddhistisches Heiligtum in Mitteljava, die großartigste Tempelanlage der indischen Kunst.

9 Terrassen mit 1600 Relieftafeln. Insgesamt 5 km lang, etwa 500 Buddhafiguren, um 800 erbaut.