Stammtisch mit Vortrag zur UNESCO-Kultur-Welterbestätte Pestenacker

13.07.2022 19:30 - 21:30
Gilching, Wersonhaus
Phone:+49 8105 7724952
Address: Brucker Str. 11, 82205 Gilching, Deutschland

Hybrid-Stammtisch mit Vortrag zur UNESCO-Kultur-Welterbestätte Pestenacker

Neueste geoarchäologische Erkenntnisse der 3D-Modellierungen im Bereich der jungneolithischen Feuchtbodensiedlung Pestenacker

Anne Köhler (M.Sc., Doktorandin, Universität Leipzig, Institut für Geographie) und Dr. des. Anneli Wanger-O’Neill (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Lineare Projekte, Projekt Pestenacker)

Feuchtbodensiedlungen stellen wertvolle geoarchäologische Archive dar. Ein hoher Grundwasserspiegel schafft hervorragende Konservierungsbedingungen für paläoökologische und geomorphologische Daten sowie für archäologische Befunde und Funde.

Die jungneolithische Siedlung Pestenacker bei Landsberg am Lech im Oberbayerischen Alpenvorland stellt eine solch außerordentlich gut erhaltene Feuchtbodensiedlung der Altheimer Kultur dar. Sie liegt im Tal des Verlorenen Baches und wurde zwischen 1988 und 2004 großflächig ausgegraben. Ihre Gründung kann dendrochronologisch auf das Jahr 3.495 v. Chr. datiert werden. Aufgrund ihrer großen archäologischen, überregionalen Bedeutung zählt sie seit 2011 zu den Teilstätten des UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“.

Die außergewöhnlich hohe archäologische Informationsdichte der analogen Grabungsdokumentation wird im Zuge der fortwährenden wissenschaftlichen Auswertung digital erschlossen. Dies erfolgt mittels GIS-gestützter Vektorisierung und 3D-Visualisierung. Die dadurch gewonnenen, neuen Auswertungsmöglichkeiten erlauben 3D-Modellierungen nicht nur der archäologischen Strukturen, sondern auch der Landschaft.

Durch die Kombination dieser 3D-Modellierungen mit Bohrungen, zahlreichen Radiokarbondatierungen und Farbbildern des Untergrundes, generiert durch die Direct-Push-Technologie, kann eine hochaufgelöste, zeitgenaue Abfolge der Auensedimente mit mehreren ehemaligen Bachläufen rekonstruiert werden. Der erste nachweisliche Flusslauf entwickelte sich im Mittelholozän und schnitt sich in die weichen Torfsedimente ein. Dies führte zu einer Entwässerung der umliegenden Sedimente, damit zum Absenken des Grundwasserspiegels und vermutlich im Zuge dessen zur jungneolithischen Besiedlung der Aue.

 

Der Stammtisch findet in hybrider Form statt, d.h. es bestehen folgende Möglichkeiten zur Teilnahme:

  • Vor Ort im Wersonhaus
  • Online von Ihrem Computer/Tablet aus über folgenden Link.

Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, sind wir ab 19:00 Uhr für Sie online. Sie haben so die Möglichkeit, die Verbindung mit uns zu testen und eventuelle technische Probleme zu beheben. Bitte nutzen Sie diese Möglichkeit, da wir ab 19:30 Uhr keine Möglichkeit mehr haben, auf individuelle Probleme einzugehen.

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