Hybrider Stammtisch mit Vortrag „Die Kulturgeschichte des Essigs in Mitteleuropa“ von Dr. phil. Georg Thalmeier

11.05.2022 19:30 - 21:30

Link zum Stammtisch:

https://teams.microsoft.com/l/meetup-join/19%3ameeting_YzhiMDllOTYtOThlYi00YzBiLTlhYzktYWFmYzYxOGQ3OWI0%40thread.v2/0?context=%7b%22Tid%22%3a%22af092c48-ba00-46db-9647-bf87cb7da4b0%22%2c%22Oid%22%3a%22223e9ff3-6909-4bf8-949a-28389ff2557b%22%7d

Dr. phil. Georg Thalmeier, Gilching
Die Kulturgeschichte des Essigs in Mitteleuropa
Untertitel: Ausgewählte und skurrile Nutzungsweisen des Essigs von der Prähistorie bis in die Neuzeit.

Der heute zumeist nurmehr als Würz-, Konservierungs- und Reinigungsmittel verwendete Essig, besitzt spätestens seit der Entdeckung der Bier- und Weinherstellung bzw. seit der Bereitung von alkoholhaltigen Getränken im Allgemeinen, einen festen Platz im Leben der Menschen der jeweiligen Epochen. Die bewusst herbeigeführte Essigbereitung zählt dabei zu den ältesten Verfahren der Menschheit überhaupt, ein Lebensmittel bzw. ein universelles Mittel des alltäglichen Gebrauchs zu bereiten.
Anders als etwa dem Wein, dem Bier, dem Brot, der Kartoffel, dem Kaffee und bspw. dem Salz, kann sich der Essig allerdings nicht rühmen, dass er jemals eine gebührende kulturhistorische Würdigung in Form einer kulturgeschichtlichen Bearbeitung erfahren hätte. Jene Lücke wurde mit einer umfangreichen Dissertation von Dr. Georg Thalmeier geschlossen (LMU-München 2021).
Dieser Vortrag schildert einen umfangreichen Einblick in die äußerst spannende und kaum zu vermutende Geschichte der sauren Flüssigkeit. Von den ersten Kulturen Europas über die Griechen, Kelten, Römer, Germanen, die Spätantike und jenen Epochen, die wir als das Mittelalter bezeichnen, bis weit in die frühe Neuzeit und Gegenwart hinein, ist der Essig hierbei fassbar. Erfahren Sie neben Beispielen der allgemeinen Verwendung des Essigs als Lebensmittel, als Konservierungsmittel und als Arzneimittel auch einzigartige und häufig äußerst skurrile Beispiele für die Nutzung des Essigs. In den bezeichneten Epochen bzw. in der Historie des Menschen, ist dieser nämlich bei weitem regelmäßiger zu verorten, als vielleicht auf den ersten Blick vermutet werden könnte.

Related upcoming events

  • 14.05.2025 19:30 - 14.05.2025 21:30

    Frühmittelalterliche Mühlen im Paartal
    von Kristina Seitz, M.A.

    Die im Jahr 2021 entdeckte frühmittelalterliche Wassermühle von Aichach-Oberbernbach stellt einen außergewöhnlichen Fund dar, der faszinierende Einblicke in die Nutzung von Wasserkraft im frühen Mittelalter gewährt. Gelegen an einem Altarm der Paar, der mit seinem natürlichen, mäandrierenden Flusslauf ideale Voraussetzungen für den Betrieb einer Mühle bot, beeindruckt die Anlage durch ihre komplexe Struktur. Neben den Überresten des Mühlengebäudes konnten auch der Mühlkanal, der Mühlteich, das Stauwehr, das Gerinne sowie Hinweise auf eine mögliche Brücke freigelegt werden. Diese Entdeckung unterstreicht nicht nur die technische Raffinesse der damaligen Zeit, sondern auch die geschickte Anpassung an die natürlichen Gegebenheiten.
    In ihrem Vortrag beleuchtet Frau Seitz die baulichen Strukturen, die im Rahmen der Ausgrabungen im Jahr 2021 in Aichach-Oberbernbach entdeckt wurden, und setzt diese in den Kontext anderer frühmittelalterlicher Wassermühlen. Dabei geht sie nicht nur auf die architektonischen Details ein, sondern analysiert auch die Besonderheiten der Konstruktion im Vergleich zu ähnlichen Anlagen dieser Epoche.

  • 09.07.2025 19:30 - 09.07.2025 21:30

    Der „Eisprinz“ von Mattsies – Eine besonders herausgehobene Bestattung des späten 7. Jahrhunderts aus dem Unterallgäu

    Bereits im Jahr 2021 wurde bei Mattsies (Lkr. Unterallgäu) das perfekt versiegelte Steinplattengrab eines reich ausgestatteten Knaben entdeckt. Die erkennbaren Textil- und Lederreste gaben den Ausschlag, für diese besonderen Erhaltungsbedingungen ein neue Bergungsverfahren zu entwickeln. Mit Hilfe flüssigen Stickstoffs wurde der Inhalt der Grabkammer in einem Eispanzer fixiert und dieser dann nach Transport in die Restaurierungswerkstatt wieder kontrolliert abgetaut. Seiner besondere Bergung, aber auch der hochwertigen Beigaben, verdankt der Bestattete seinen Arbeitsnamen „Eisprinz“.

    Das Bergungsverfahren schaffte die Voraussetzungen für ein umfangreiches Dokumentations- und Analyseprojekt des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, dessen bisherigen Ergebnisse bereits neue detaillierte Einblicke zu Bekleidung und Bestattungsbrauch in der Zeit zwischen 660 und 680 n. Chr. erlauben. Die Beigaben, der aufwändige Grabbau und die Herrichtung eines Gebäudes über dem Grab geben Einblick in das Selbstverständnis einer historisch ansonsten schwer greifbaren Elite.

  • 12.11.2025 19:30 - 12.11.2025 21:30
    No additional details for this event.