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Dr. phil. Georg Thalmeier, Gilching
Die Kulturgeschichte des Essigs in Mitteleuropa
Untertitel: Ausgewählte und skurrile Nutzungsweisen des Essigs von der Prähistorie bis in die Neuzeit.
Der heute zumeist nurmehr als Würz-, Konservierungs- und Reinigungsmittel verwendete Essig, besitzt spätestens seit der Entdeckung der Bier- und Weinherstellung bzw. seit der Bereitung von alkoholhaltigen Getränken im Allgemeinen, einen festen Platz im Leben der Menschen der jeweiligen Epochen. Die bewusst herbeigeführte Essigbereitung zählt dabei zu den ältesten Verfahren der Menschheit überhaupt, ein Lebensmittel bzw. ein universelles Mittel des alltäglichen Gebrauchs zu bereiten.
Anders als etwa dem Wein, dem Bier, dem Brot, der Kartoffel, dem Kaffee und bspw. dem Salz, kann sich der Essig allerdings nicht rühmen, dass er jemals eine gebührende kulturhistorische Würdigung in Form einer kulturgeschichtlichen Bearbeitung erfahren hätte. Jene Lücke wurde mit einer umfangreichen Dissertation von Dr. Georg Thalmeier geschlossen (LMU-München 2021).
Dieser Vortrag schildert einen umfangreichen Einblick in die äußerst spannende und kaum zu vermutende Geschichte der sauren Flüssigkeit. Von den ersten Kulturen Europas über die Griechen, Kelten, Römer, Germanen, die Spätantike und jenen Epochen, die wir als das Mittelalter bezeichnen, bis weit in die frühe Neuzeit und Gegenwart hinein, ist der Essig hierbei fassbar. Erfahren Sie neben Beispielen der allgemeinen Verwendung des Essigs als Lebensmittel, als Konservierungsmittel und als Arzneimittel auch einzigartige und häufig äußerst skurrile Beispiele für die Nutzung des Essigs. In den bezeichneten Epochen bzw. in der Historie des Menschen, ist dieser nämlich bei weitem regelmäßiger zu verorten, als vielleicht auf den ersten Blick vermutet werden könnte.